1. Home
  2. Was bedeutet glücklich sein?

Was bedeutet glücklich sein?

Artike­lin­halt…

Das Gefühl glück­lich zu sein umschreibt ein sehr bre­it gefächertes und indi­vidu­elles The­ma. Aber was bedeutet es inner­lich für einen Men­schen? Wie die Glücks­forschung, haben wir uns auch darüber Gedanken gemacht. 

Fan­gen wir kurz erst­mal von Vorne an. Was macht Glück mit dem Kör­p­er und warum ist es so wichtig, sich glück­lich zu fühlen?

Ein Gefühl von Glück zu spüren geht mit phys­i­ol­o­gis­chen Kom­po­nen­ten ein­her: Endor­phine Adren­a­line, Oxy­tocin, Dopamin, Sero­tonin, Nora­dren­a­lin und Phenethy­lamin wer­den als soge­nan­nte Glück­shormone beze­ich­net und spie­len eine auss­chlaggebende Rolle, um sich glück­lich zu fühlen. Ohne diese Hor­mone macht sich eine depres­sive Stim­mung bre­it oder man ver­fällt gar ein­er kom­plet­ten Depres­sion. Deswe­gen sind wir stark von den Glück­shormo­nen abhängig.

Wie, bzw. welch­er Aus­lös­er diese Glück­shormone pro­duziert, ist ganz unter­schiedlich und hängt vom Men­schen ab: Für was inter­essiert sich die Per­son? Was erfüllt diese mit Glück? Was hat diese nie bekom­men und begehrt sie? Was fasziniert die Per­son? Wer oder was lässt das Herz im wahrsten Sinne des Wortes höher schla­gen, etc.. 

Ein Men­sch kann sowohl mit einem Ter­rar­i­um glück­lich wer­den, mit Küchen­messern oder auch mit Klei­dung — die Auswahl ist schi­er unendlich. Aber die inter­es­sante Frage lautet doch: Warum lösen diese Dinge Glücks­ge­füh­le aus? Und ist die Per­son dann für immer glücklich?

Hier sollte zuallererst zwis­chen Bedürfnis­sen und Glück dif­feren­ziert werden. 

Wenn man an Maslows Bedürfnispyra­mide denkt, erre­icht man in gewiss­er Weise das Glück wenn man sich selb­st ver­wirk­licht. Dafür müssen aber ver­schiede­nen Bedürfnisse vor­ab erre­icht wor­den sein: 

  • Phys­i­ol­o­gis­che Bedürfnisse 
  • Sicher­heits­bedürfnisse
  • Soziale Bedürfnisse

Danach kom­men die weit­eren Bedürfnisse hinzu, die in gewiss­er Weise bere­its einen Sta­tus der Zufrieden­heit implizieren:

  • Ich-Bedürfnisse
  • Selb­stver­wirk­lichungs­bedürfnisse 

Hier muss beachtet wer­den, dass sich die ersten drei von Kul­tur zu Kul­tur und Land zu Land stark unter­schei­den. Aber generell kann man sagen, dass man ohne diese, als soziales Lebe­we­sen und unter nor­malen Umstän­den, Schwierigkeit­en haben wird, sich glück­lich zu fühlen.

Zuallererst trägt die kul­turelle Kom­po­nente zum Glücks­ge­fühl bei, denn je nach­dem wo man lebt, existieren andere Erwartun­gen ans Glück­lich­sein. Zum Beispiel kann die Gesund­heit eine grosse Rolle spie­len oder aber auch Statussymbole. 

Zudem muss auch die geo­graphis­che Kom­po­nente beachtet wer­den, die in der kul­turellen eben­falls mitwirkt. Denn mit­ten in der Savanne, in kleinen schö­nen Dör­fern, sind ganz andere Bedürfnisse wichtig, als es in in der Grossstadt der Fall ist. 

Zulet­zt muss noch die sub­jek­tive Kom­po­nente mit ein­be­zo­gen wer­den. All­ge­mein rückt mit dem Alter die Gesund­heit immer mehr in den Mit­telpunkt, aber die Bedürfnisse des Einzel­nen sind auch durch die Umwelt und die Erziehung unter­schiedlich geprägt. Diese wiederum wird durch unsere Erfahrun­gen und das Erlebte unser­er Eltern bee­in­flusst, etc. 

In der heuti­gen west­lichen Kul­tur gibt es des Weit­eren auch noch den sozialen Druck der eine grosse Rolle für die Bedürfnis­be­friedi­gung und das illu­sorisch erlebte Glück spielt. Was brauche ich um dazu zuge­hören? Was haben die Anderen? Was benötige ich, um von Anderen geliebt oder ange­him­melt zu wer­den und benötige ich dies um glück­lich zu sein/werden? Was muss ich erre­ichen um respek­tiert zu wer­den? Muss ich den Hand­lun­gen Ander­er folgen?

Jed­er möchte dieses Gefühl von purem Glück aufleben lassen und aufrechter­hal­ten, nur oft weiss man nicht wie, bei all diesen unbeant­worteten Fra­gen. Daher gehen viele Leute das Streben nach Glück gän­zlich falsch an. Sie ver­suche eine Leere oder ein neg­a­tives Gefühl mit ein­er kurzfristi­gen Bedürfnis­be­friedi­gung kün­stlich zu erset­zen, um dieses Gefühl der Leere zu ver­drän­gen. Auch wenn es meist kur­zlebig ist, erweist sich doch oft das Materielle als ein­fach­stes Mit­tel zum Glück­lich sein. Welche Frau freut sich nicht über ein Schmuck­stück von seinem Lieb­sten oder ein neues Klei­dungsstück? Welch­er Mann freut sich nicht über ein neues Auto, Uhr, Sport­gerät, etc.? 

Luxu­s­güter — damit ist alles gemeint,was nicht exis­ten­ziell ist wie Essen, Trinken oder ein Dach über dem Kopf — sind ein schön­er Zeitvertreib und erfüllen einen für eine gewisse Zeit mit Glück. Doch was ist, wenn dieser Moment verge­ht? Das Objekt der Begierde ist zwar immer noch da, aber das Glücks­ge­fühl, es zu besitzen, stumpft ab. Nie kom­plett, weil es mit Erin­nerun­gen und somit Emo­tio­nen ver­bun­den ist, aber das Glücks­barom­e­ter sinkt. In dem Moment muss etwas Neues her, um dieses Gefühl wieder zu erleben. Wie eine Droge streben somit alle per­ma­nent nach dem kurzfristi­gen High des Glücksgefühls.

Viele Stu­di­en der Glücks­forschung bestäti­gen dies und haben eine Kor­re­la­tion zwis­chen Glück und dem Einkom­men her­leit­en kön­nen. Wenn man aber die Kom­po­nente der Kaufkraft/Einkommen raus­nimmt bzw. alle die gle­iche Kaufkraft hät­ten — und die Unter­schiede, damit auch die emp­fun­de­nen Ungerechtigkeit, etc, raus­nimmt — wären dann alle gle­ich glücklich?

Die Antwort auf die Frage kann man ganz klar mit “Nein” beant­worten, denn für “wahres” Glück benötigt man mehr. Eine Studie hat aufgezeigt, dass Men­schen mit weniger materiellen Gütern und finanziellen Mit­teln glück­lich­er oder zumin­d­est nicht unglück­lich­er sind. Liegt es an der Beschei­den­heit und den ein­fachen Lebensver­hält­nis­sen und ‑umstän­den? Ist es doch kul­turell begrün­det? Spielt die Erziehung eine Rolle? Es stellt sich die Frage, was genau benötigt wird und kann man Glück gän­zlich in sich selb­st find­en oder ist es an etwas oder jeman­den gekop­pelt? Oder ist das Glück vielle­icht nur ein rein the­o­retisch philosophis­ches Konzept?

Das wahre Gefühl von Glück kommt von Innen — klar die Hor­mone — aber auch die eigene Hal­tung zu sich selb­st spielt eine wichtige Rolle. Ist man mit sich zufrieden, mit dem was man erre­icht hat, wo man sich im Leben befind­et? Ist man sozusagen mit sich selb­st im Reinen?

Glück und Zufrieden­heit haben also viel mit der eige­nen Erwartung­shal­tung zutun und inwiefern diese befriedigt wer­den bzw. befriedigt wer­den kann.

Je größer die Erwartun­gen ein­er Per­son sind, desto größer ist auch das Risiko ent­täuscht zu wer­den. Je nach Per­son und Cop­ing­mech­a­nis­men, ist es also wichtig, die Erwartung­shal­tung zu kalib­ri­eren und nach Bedarf und Sit­u­a­tion anzupassen.

Aber unab­hängig an was auch immer es liegt, das Schöne ist, zu wis­sen, dass das per­sön­liche Glücks­ge­fühl erre­ich­bar ist und das wir es in der Hand haben, bzw. einen starken Ein­fluss darauf haben. Wir kön­nen uns also aktiv entschei­den glück­lich zu sein und alles dafür tun. Und wenn man es nicht aus eigen­er Kraft schafft, kann man sich immer ein wenig Unter­stützung holen oder gön­nen. Nicht unbe­d­ingt nur durch materielle Güter, son­dern vor allem auch durch pro­fes­sionelle Unter­stützung um inner­lich etwas an der eige­nen Erwartung­shal­tung zu ändern damit man es auch spüren kann — dieses schönes Gefühl glück­lich zu sein!. 

Deswe­gen haben sich Per­so­n­en auf Men­tal Health / Well­be­ing spezial­isiert. Denn Glück kann nicht gekauft wer­den, Glück wird emp­fun­den. Manch­mal muss nur die Verbindung wieder hergestellt wer­den um glück­lich zu sein. 

 

Gön­nen auch Sie sich Ihr intrin­sis­ches Glücksgefühl 

 

like & share 0 Likes